Opfer treffen Opfer 
Israelisch - Palästinensisch - Polnisch - Deutscher Jugendaustausch in Berlin 


...mit Unterstützung der Europäischen Union


DAS PROJEKT:


Hintergrundinformationen:

Die Vereinten Nationen haben die erste Dekade des neuen Jahrtausends, zur „Internationalen Dekade für eine Kultur des Friedens und der Gewaltlosigkeit für die Kinder der Welt" erklärt. Im Aufruf der Friedensnobelpreisträger für die Kinder dieser Welt zu dieser Dekade heißt es u.a.: „Das Jahr 2000 soll für uns alle als neuer Anfang gelten. Gemeinsam
können wir die Kultur des Krieges und der Gewalt in eine Kultur des Friedens und der Gewaltlosigkeit verwandeln". Diese Jugendbegegnung leistet einen Beitrag zur Erreichung
dieses Ziels. Bereits in Brandenburg hatte der Jugendpfarrer Christian Weber im Rahmen seiner Arbeit mit rechts-radikalen Jugendlichen Israelis und Palästinenser eingeladen (siehe Presseartikel). Palästinenser und Israelis kamen über diesen Weg ins Gespräch und die palästinensische sowie israelische Entsendeorganisationen äußerten den Wunsch über Deutschland als Vermittlerland in einen direkten Dialog treten zu wollen.

Erste Schritte des Projektes:
In Palästina und Israel wurden in einem ersten Schritt bereits Gespräche mit den Partnerorganisationen über die Durchführung eines Jugendaustauschprojektes geführt. Die
Ergebnisse des Gesprächs sind bei Arabischen Jugendeinrichtungen sowie bei Jüdischen Organisationen in Deutschland auf Interesse gestoßen. Da die DelegationsteilnehmerInnen aus Palästina und Israel auch auf Jugendliche in Deutschland und Polen treffen, sind Jugendliche in Berlin und Polen aktiv an der
konzeptionellen Vorbereitung des Jugendaustausches beteiligt. Im Rahmen von Vorbereitungstreffen legen die Partnerorganisationen fest, welche Fragen geklärt werden
müssen und welche Subgruppe sich dieser Fragen annehmen wird.

Die Jugendlichen
Am Projekt sind Jugendliche der verschiedensten kulturellen und religiösen Hintergründen beteiligt. Alle beteiligten Jugendlichen arbeiten in ihren jeweiligen Jugendorganisationen u.a. im interkulturellen Bereich und können dadurch eine gewisse Expertise vorweisen. Das
beginnt von der Idee, geht über die gemeinsame Erarbeitung dieses Antrages bis hin zur Durchführung und Evaluierung des Projektes. Die Jugendlichen aus Israel und Palästina
sind teilweise direkte Opfer des Konfliktes im Nahen Osten.

Thema
Das Thema der Begegnung lautet „Teufelskreis durchbrechen“. Dieser Titel hat zwei Aspekte, die im Mittelpunkt der Begegnung stehen: Einmal geht es um die Teufelskreise im Nahen Osten, die durch den Konflikt zwischen Israel und Palästina entstanden und in der
zweiten Intifada aktuell wieder ausgebrochen sind. Die entstandenen Gräben nicht weiter zu vertiefen, sondern dazu beizutragen sie wieder zuzuschütten, auch und gerade bei
Jugendlichen, dazu will das Projekt beitragen. Verschiedene Rahmenbedingungen sollen dazu beitragen, dass Projekt erfolgreich durchzuführen. Der deutsch polnische
Versöhnungsprozess steht als Beispiel einer erfolgreichen Annäherung zweier Staaten. Überlebende Deutsche und Polen des 2. Weltkrieges berichten über den Prozess der
Versöhnung. Der deutsch polnische Versöhnungsprozess soll bei der Konfliktbewältigung herangezogen werden, doch soll dieser Prozess Anregungen und Anstöße für den
palästinensisch-israelischen Dialog geben. Das Projekt soll in Deutschland durchgeführt werden, da Deutschland sowohl zu den Palästinensern als auch zu Israelis sehr gute
Beziehungen pflegt.



Ziele:
Als allgemeines Ziel der Jugendbegegnung kann festgehalten werden, dass die beteiligten Jugendlichen aus Palästina und Israel den europäischen Versöhnungsprozess aktiv wahrnehmen und erkennen, dass eine aktive Beteiligung am gesellschaftlichen Leben wie hier in Europa auch in ihren Heimatländern möglich ist. Die Begegnung soll helfen, Wissen, Kenntnisse und Kompetenzen der Jugendlichen „frei zu setzen“ die dann einen positiven Einfluss auf den eigenen Konflikt haben werden.

Die Jugendlichen sollen durch die Begegnung schließlich dazu beitragen, alle Formen der Diskriminierung im palästinensisch-israelischem Konflikt zu beseitigen. Die Jugendlichen sollen erkennen, dass kulturelle Vielfalt eine positive Bereicherung und der Kampf gegen Fremdenfeindlichkeit die einzigen Wege zum friedlichen Zusammenleben sind. Diese Ziele sollen durch persönliche Annäherungen erreicht werden. Neben den genannten allgemeinen Zielen, haben die Jugendlichen als persönliches Ziel festgehalten, als Multiplikatoren in den jeweiligen Heimatländern tätig zu werden.

Programm:
Am Beginn der Begegnung steht ein Workshop. Der Workshop über drei Tage besteht aus zwei Teilen. Im ersten Teil (1,5 Tage) wird der Europäische Versöhnungsprozess von deutschen und polnischen Jugendlichen im Referatstil vorgetragen. Dokumentationen sollen
ebenfalls gezeigt werden. Historische Abläufe sowie persönliche Erfahrungen stehen hierbei im Vordergrund. Im Anschluss an die Präsentationen soll eine Diskussion folgen, an der nun die Jugendlichen aus Palästina und Israel aktiv beteiligt sind. Verschiedene historische Orte des Versöhnungsprozesses sollen besucht werden (Russische Mahnmal, Holocaustmahnmal). Dieser Teil des Workshops wird von zwei Jugendlichen moderiert, die sich bereits vor Beginn der Begegnung auf ihre Rollen vorbereiten.
Im zweiten Teil des Workshops (1,5 Tage) konzentriert sich die Arbeit auf den palästinensisch-israelischen Konflikt. Der Konflikt soll nicht mehr nur durch „Zahlen und Fakten“ charakterisiert werden. Die Jugendlichen aus Palästina und Israel sollen durch „story telling“ persönliche Erfahrungen machen. Ein Jugendlicher aus Polen sowie aus Deutschland sollen als Mediatoren aktiv werden. Selbstverständlich ist ein professioneller Konfliktmediator immer präsent.
In Vorbereitung auf diese Rollen werden die beiden Jugendlichen aus Deutschland und Polen im Vorfeld der Begegnung vom Konfliktmediator in einem zweitätigen Vorbereitungstreffen trainiert.
Nach dem dreitätigen Workshop sollen alle Jugendliche über ihre Erfahrungen des Workshops einer breiten Öffentlichkeit gegenüber berichten. Hier spielen aber nicht nur die Berichte der jungendlichen Teilnehmer eine Rolle. Durch Interaktionen mit der Öffentlichkeit
soll die hiesige Gesellschaft aber vor allem Berliner Jugendliche mit
arabisch/palästinensischem sowie jüdischem Hintergrund erkennen, dass ein Dialog auch hier in Deutschland möglich ist.
Jeden Abend wird eine ausgiebige Auswertung des Tages vorgenommen, damit die Gruppe jeweils auf einem gemeinsamen Stand ist und eventuell sich ergebende Fehlentwicklungen
frühzeitig erkannt und behoben werden können. Nach dem gesamten Projekt wird es eine Auswertungstagung geben, die die Ergebnisse
sichert und für die Zukunft weiterdenkt. Ganz unterschiedliche Methoden werden genutzt, um jugendgemäß inhaltlich arbeiten zu können. Dabei sind vorrangig verschiedene Gesprächszugänge zu finden, um in kleinerer und größerer Runde mit Jugendlichen über ihre Erfahrungen zu sprechen. Zudem ist es von großer Bedeutung, aus den Diskussionen sich ergebende Verabredungen in geeigneter Form festzuhalten und für die Öffentlichkeit aufzubereiten.
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